KomPo 7
Im Rahmen der Berufsorientierung (BO) an der AvHS wird jährlich eine Kompetenzfeststellung (KomPo7) in der Jahrgangsstufe 7 durchgeführt. Durch KomPo7 erfahren SchülerInnen einen systematischen Einstieg in die schulische Berufsorientierung. Die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung dienen den SchülerInnen sowie ihren Eltern und Lehrkräften bei der Vorbereitung anknüpfender Berufsorientierungsmaßnahmen. Dieses sind an der AvHS u.a. der Girls und Boys Day im Jahrgang 7, je ein Betriebspraktikum im Jahrgang 8 und 9, sowie dem Berufsbezogenen Unterricht von der 8. bis zum Abschluss. Während KomPo7 für die SchülerInnen ein Instrument zur Selbsterkundung darstellt, ist es für Eltern und Lehrkräfte ein wirkungsvolles Instrument zur Beratung und Begleitung der Jugendlichen im beruflichen Orientierungsprozess.
KomPo7 wird über mehrere Tage durchgeführt. Zunächst bearbeiten die Jugendlichen online einen Stärken- und Interessentest (AIST-R). Am Tag des KomPo7 führen die SchülerInnen verschiedene, praktische Aufgaben mit erlebnispädagogischem Hintergrund in Kleingruppen durch, die den einzelnen Kompetenzen personal, methodisch und sozial gerecht werden. Kompetenzen, die für das spätere Berufsleben und für das im kommenden Schuljahr anstehende erste Praktikum wichtig sein können, stehen hier im Mittelpunkt. An diesem KomPo7-Tag werden die SchülerInnen von Lehrkräften der AvHS beobachtet, die diesbezüglich geschult wurden.
Nach ein paar Tagen wird dann von den BeobachterInnen ein Auswertungsgespräch mit den einzelnen SchülerInnen durchgeführt, in dem die Aufgaben mit den Jugendlichen reflektiert werden sowie die Selbst- und Fremdeinschätzung der Beobachter verglichen und die Ergebnisse des Stärken- und Interessentests besprochen werden. Zu dem Gespräch sind interessierte Eltern immer gerne mit eingeladen.
Mit Ablauf von KomPo7 erhalten alle teilnehmenden SchülerInnen einen persönlichen Berufswahlpass(ordner), der sie die nächsten Jahre bis zum Verlassen der AvHS im Prozess der beruflichen Orientierung begleiten wird.
Berufsbezogener Unterricht
Ab der 8. Klasse besuchen die SchülerInnen an einem Tag in der Woche den berufsbezogenen Unterricht an unseren kooperierenden beruflichen Schulen. An der Aliceschule und der Theodor-Litt-Schule wird dadurch der allgemeinbildende Unterricht der AvHS um erste Erfahrungen an den weiterführenden Schulen ergänzt. Diese Form des Unterrichts ist ein Alleinstellungsmerkmal der Mittelstufenschule und wird im Raum Gießen nur an der AvHS angeboten. Im Jahrgang 8 durchlaufen die SchülerInnen eine Orientierungsphase und lernen über das Schuljahr hinweg vier verschiedene Berufsfelder kennen.
An der Aliceschule lernen die Jugendlichen die Bereiche Gesundheit und Gastronomie kennen. An der Theodor-Litt-Schule erhalten die SchülerInnen einen Einblick in die Bereiche Metall- und Holztechnik sowie bei Bedarf in die KfZ-Technik.
Je nach Vorlieben und Interessen der SchülerInnen wird im Jahrgang 9 ein gewähltes Berufsfeld als Schwerpunkt für das gesamte Schuljahr vertieft. Daraus ergibt sich für die SchülerInnen der Vorteil ein Berufsfeld, sowie die Abläufe in einer Berufsschule noch genauer kennen zu lernen. Zusammen mit den Zeugnissen erhalten die SchülerInnen abschließend ein Zertifikat, welches für spätere Bewerbungen hilfreich ist.
Der mittlere Bildungsgang erhält im 10. Schuljahr im Unterrichtsfach BbU zusätzlich vertiefende Einblicke in die Bürokommunikation mit dem Schwerpunkt IT/ Verarbeitungsprogramme.
Laufbahnberatung
Eine Berufsberaterin der Agentur für Arbeit in Gießen besucht unsere Abschlussklassen in regelmäßigen Abständen. Zu Beginn stellt Frau Scherneck der gesamten Klasse allgemeine Informationen über die weiterführenden Schulen und die Möglichkeiten der Ausbildung vor. Im weiteren Verlauf erfolgen mehrere Einzelgespräche, bei welchen die individuelle Beratung auf Grundlage der Neigungen und Interessen sowie der persönliche Entscheidungsprozess über die Zeit nach der AvHS im Fokus stehen.
Berufsberaterin Frau Scherneck
Agentur für Arbeit
Nordanlage 60
35390 Gießen
E-Mail: Heike.Scherneck@arbeitsagentur.de
Praktika, Betriebserkundungen, Berufsmessen etc.
In der Jahrgangsstufe 7 findet mit dem Boys’Day und dem Girls’Day, den Zukunftstagen für Jungen und Mädchen, die erste Berufserkundung statt. Diese besonderen Tage geben den Jugendlichen die Möglichkeit Berufe jenseits der traditionellen Rollenbilder zu erkunden. So öffnen den Mädchen am Girls’Day technische Betriebe, Unternehmen und Abteilungen sowie Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen ihre Türen, um Mädchen als zukünftiges Fachkräftepotenzial zu erkennen und anzusprechen
Beim Boys’Day – Jungen-Zukunftstag geht es in den Angeboten vor allem darum, Berufe kennen zu lernen in denen bislang Frauen dominieren – also beispielsweise in den Bereichen Bildung, Erziehung und Pflege – aber auch in weiteren Bereichen des Gesundheitswesens und im Dienstleistungssektor.
In den Jahrgansstufen 8 und 9 findet jeweils ein zweiwöchiges Schulpraktikum statt, welches im Arbeitslehre-Unterricht entsprechend mit dem/der FachlehrerIn vor- und nachbereitet wird. Ein erfolgreiches Praktikum zeigt sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Berufswunsch im Vorfeld, dem aktiven Erfahren und Erleben der Tätigkeit während des Praktikums und einer reflektierten Nachbereitung, die den Berufswunsch bestätigt oder eben nicht.
In den Vorabgangsklassen gibt es zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres eine Themenwoche mit dem Schwerpunkt der Berufsorientierung. In dieser BO-Woche werden Betriebsbesichtigungen durchgeführt, mit dem Berufswahlpass weitergearbeitet, die Bewerbungsmappe weiter angelegt und vieles mehr.
Weiterhin besuchen die Vorabgangsklassen und Abgangsklassen verschiedene Berufsmessen, wie beispielsweise die Chance oder die Fachmesse für Ausbildung und Studium Vocatium. Ebenfalls nehmen unsere SchülerInnen der Abschlussklassen an den Berufsschulinformationstagen der Gießener Berufsschulen teil.